YinYang

Einheit und Zweiheit

Das Prinzip Yin und Yang

„Jedes Ding hat Zweiheit“

„Bewegung und Ruhe, Yin und Yang, Tag und Nacht, Dunkel und Klarheit, Leben und Tod und alle Dinge auf Erden und zu allen Zeiten habe zwei Seiten. Die zwei Seiten müssen einander beeinflussen, dann werden die zwei Seiten zu einer Einheit. Gegensätzliches muss sich gegenseitig stützen. Weil es die Zweiheit gibt, gibt es die Einheit. Gibt es keine Zweiheit, so gibt es auch keine Einheit.“

„Wenn die Zweiheit nicht besteht, kann man die Einheit nicht sehen. Wenn man die Einheit nicht sehen kann, verschwindet die Zweiheit.“

„Klarheit und Unklarheit, Großes und Kleines, Schnelles und Langsames, Trauriges und Frohes: Durch ihr jeweiliges Gegenteil treten sie hervor“

Das Verhältnis von Einheit und Zweiheit haben 6 Ausprägungsformen:

Wechselseitige Zusammenhang: „Wenn die Sonne geht, kommt der Mond, wenn der Mond geht kommt die Sonne. Sonne und Mond wechseln einander ab, und so entsteht das Licht. Wenn die Kälte geht, kommt die Hitze. Wenn die Hitze geht, kommt die Kälte. Kälte und Hitze wechseln einander ab, und so vollendet sich das Jahr.“

Wechselseitige Abhängigkeit: „Wenn auf Erden alle das Schöne als schön erkennen, so ist damit auch schon das Hässliche bestimmt.“

Wechselseitige Hervorbringung: „Das Unglück ist’s worauf das Glück beruht; das Glück ist’s, worauf das Unglück lauert.“

Wechselseitige Verkehrung ins Gegenteil: „Was halb ist, wird ganz werden. Was krumm ist, wird gerade werden. Was leer ist, wird voll werden. Was alt ist, wird neu werden. Wer wenig hat, wird bekommen. Wer viel hat, dem wird genommen.“

Produktivität der Gegensätze: „Sein und Nichts erzeugen einander. Schwer und Leicht vollenden einander. Vorher und Nachher folgen einander.“

Umkehr des Extrems: „Wenn die Dinge auf die Spitze getrieben werden, dann erfolgt die Kehre.“

(Zitate aus dem Buch „Chinesische Philosophie“ vom Lutz Geldsetzer/Han-ding Hong)